4 weitere Pfoten kommen in den Minizoo
Öffnete ich die Tür zu Findies "Wohnung", stand sie schon oft neugierig davor. Andererseits standen die anderen 32 Pfoten vor der geschlossenen Tür und schnupperten den Neuzugang. Ich legte ihr Spielsachen und Decken der "anderen" in ihre Wohnung und tauschte die Pipiklumpen" in den Klos aus. So gewöhnten sich beide Seiten an den unbekannten Geruch.
Am 25.08.03 war kein Halten mehr...Findie saß erwartungsvoll an "ihrer" geöffneten Tür und huschte in den Wintergarten.
Gebannt schauten die anderen Pfotis auf das schnelle "Etwas", das sich in ihrem Domizil einen Platz zu schaffen versuchte. Sie konnten es nicht fassen, was ihre Dosiline ihnen da antat. Nach dem Gaka noch so ein neues Geruch.
Findie rannte mit eingezogenem Schwanz an allen vorbei in die Küche, sah sich erstaunt um und lief dann gleich weiter in das Wohnzimmer, sprang auf die Couch und schnupperte alles ab. Neugierig und alles sehr, sehr vorsichtig. Ich folgte ihr langsam und sprach immer wieder beruhigend auf sie ein.
Der restliche Minizoo war wie vom Donner gerührt und bewegte sich nur noch schleichend mit eingezogenem Schwanz und einem auf dem Boden hängenden Bauch in Zeitlupe vorwärts.
Erstaunt sahen sie mich an. Das kann doch wohl nicht wahr sein???????

Als Findie es sich dann noch auf der Couch bequem machte, erschöpft von ihrem Erlebnisausflug oder auch nur, weil sie mit ihrem neuen Zuhause zufrieden war, war das Entsetzen noch größer.
Ich muss ja sagen, so, wie mein Minizoo einmal mit seine´n 28 Pfoten war, so war es total in Ordnung, aber alles war nun ein wenig aus den Fugen geraten.
Ich konnte nur weiter hoffen, dass alles gut geht.
Findie ging freiwillig in "ihre" Wohnung zurück...da war ja ihr Futter, ihr Klo und auch ihre "Höhle", in der sie niemand bedrängte. Sie liebte es, wenn der Dosenmann sich dort auf die Couch legte....dann wurde nach Herzenslust geschmust, getretelt und sich wohlgefühlt. Die Tatzen wurden immer seltener ausgefahren, sie fasste Vertrauen zu uns und war mit ihrem neuen Zuhause zufrieden. Mich erstaunte nur, dass sie sich nie an das geöffnete Fenster setzte und Sehnsucht nach draussen hatte. Lag es an ihren schlechten Erfahrungen? Wir wissen es nicht, wir können es nur vermuten.
Auf jeden Fall nehme ich an, dass sie geschlagen und getreten worden ist, dann der Hundebiss und sie wollte nicht mehr nach Hause (wenn sie noch Zuhause hatte??) zurück.
Mit der Zeit blieb die Tür immer öfter offen und sie konnte Ausflüge in das Haus unternehmen. Und dann war der Tag da, wo die Tür einfach nicht mehr geöffnet wurde und es war alles in Ordnung.
Heute ist es so, dass sie manchmal vor der Tür steht, wir lassen sie rein und sie hält sich dort eine zeitlang auf. Sie hat keinen Drang nach draussen und steht nicht sehnsüchtig vor der Tür, durch die die anderen an die Luft verschwinden. Wir können sich auf den Arm nehmen, sie tretelt und schmust gerne, die Tatzen werden selten ausgefahren. Allerdings versucht sie hier ein wenig das Regiment zu übernehmen, an ihr vorbeilaufende oder in ihrer Nähe sitzenden Pfotis werden schon mal plötzlich angegriffen.
Ihre Wunden sind sehr gut verheilt, das Fell ist fast wieder vollständig und sie hat sehr gut zugenommen, ja, sie wird sogar ein wenig rundlich.....lol.
Mein Dank gilt Daimlernobby, der mir mit guten Ratschlägen zur Eingliederung von Findie in den Minizoo viel geholfen hat. Er hat immer die Geduld "gepredigt", die mein Mann schon langsam verlor. Es war die Geduld, die Findie benötigte, um wieder Zu- und Vertrauen zu Menschen zu bekommen.
Findie hat jetzt bei uns das Zuhause gefunden, das sie verdient hat....ich hätte sie auch nie weggeben können, auch wenn sie ein anderes gutes Zuhause bekommen hätte.
Es macht mich glücklich, einem Lebewesen helfen zu können, das keine Chance mehr hatte.
zu den Findie-Mails.....